Flagge Estland

ESTLAND

Route 01

© K. Friedl - WWW.OFFROAD-REISEN.COM - letztes Update: 17.09.2016

Valga - Lüllemäe - Ähijarve - Antsla - Sangaste - Risttee - Otepää - Tartu


Grundsätzliches:

Routenlänge: 138 km

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Code

GPS (N / E)

Beschreibung

Erläuterungen / Fotos

EE-0101

57 46,622
26 01,895

Valga

Aus dem lettischen Valmiera kommend erreichen wir den ersten Ort in Estland recht unspektakulär auf einer Nebenstrecke, nachdem wir eine kleine, inzwischen aufgelassene Grenzstation passiert haben. Diese weist allerdings auf die besondere Geschichte des Ortes hin, denn eigentlich ist es eine Stadt, die zwei Ländern "gehört", so ist der westliche Teil (Valka) lettisch und der östliche (Valga) estisch.
Historisches Zentrum ist ein kleiner, dreieckiger Platz, auf dem die mächtige Kirche mit ihrem besonderen Grundriss ins Auge fällt (es handelt sich um ein langgezogenes 8-Eck und streng genommen nicht um ein Oval wie der Reiseführer meint). Bezüglich der notwendigen Außenrenovierung hat das Geld bis jetzt wohl nur für den Turm gereicht. Die Eingangstür ist normalerweise geschlossen. Gegenüber das im Gegensatz zur Kirche deutlich renovierte Rathaus mit knallroter Holzverkleidung, in dem auch die Touristeninfo untergebracht ist.
Ansonsten prägen aufgelassene Holzhäuser den Platz Kesk. Auch sonst bietet der kleine Ort wenig Interessantes. Auf dem Weg zum Fluss passiert man ein riesiges abgebranntes Gebäude. Beide Ufer sind inzwischen nett hergerichtet und laden zum Radfahren ein.
Wir verlassen das Zentrum ostwärts, passieren die eindrucksvolle Fassade der Deutschen Bank und biegen dann ab auf die '67' Richtung Törlu.
 







EE-0102

57 45,118
26 07,981

Tomeni

Etwa 5 km später geht es links Richtung Lüllemäe, das wir gut 14 km später erreichen.
 

 

EE-0102-1

57° 46.072
26° 17.033

(Zwischenpunkt

Fast übersieht man rechter Hand in einem Wäldchen eine aufwendig gestaltete Kirche, die in dieser Einsamkeit nicht erwartet wird. Augenscheinlich ist sie noch in Betrieb.
 

EE-0103

57 45,017
26 22,206

Lüllemäe

Ein Weiler mit einem Einkaufsladen und ansonsten keiner Infrastruktur. Die offene Tankstelle am Ortsausgang hat schon lange keine Kunden mehr gesehen und die mächtige Kirchenruine ist schon ewige Zeiten dem Verfall preis gegeben.
 

 

EE-0104

57 45,313
26 23,203

(Zwischenpunkt)

1 km nach Lüllemäe endet die Teerstraße und wir biegen rechts ab. Wenig später passieren wir den Eingang zum Karula NP. Weiter geht es auf guter Schotterpiste, die im Normalfall auch vom PKW  befahren werden kann.
 

 

EE-0105

57 44,731
26 25,041

Rebasemoisa

links halten, die offene Landschaft ist inzwischen einem dichten Wald gewichen.
 

 

EE-0106

57 44,831
26 28,680

Mähkli

Ebenso wie beim letzten Punkt handelt es sich hier augenscheinlich eher um eine geografische Bezeichnung, von einer Ansiedlung oder dergleichen ist nichts zu spüren. Links halten.
 

 

EE-0107

57 44,990
26 30,033

Karula

Auch hier wiederum ist nur eine Straßenkreuzung zu sehen (wir werden sie auf dem Rückweg nordwärts verlassen)
 

 

EE-0107a

57 44,994
26 30,191

Abzweig Ähijarve

  • Ca. 200 weiter rechts abbiegen

 

EE-0107b

57 43,673
26 30,374

(ZP)

  • Abzweig zu einem Zeltplatz, links halten

 

EE-0107c

57 42,821
26 30,639

Abzweig

  • rechts abbiegen

 

EE-0107d

57° 42.751 26° 30.364

Ähijarve

  • Die Stichstraße endet bei einem Info-Zentrum mit Toiletten, Grillplatz, Kinderspielplatz und einfachem Zeltplatz. Bademöglichkeit. Ausgeschilderter Wanderweg.

Zurück zu Punkt 0107 und weiter nach Norden auf der '194' (Teerstraße).
 

EE-0108

57 48,022
26 30,984

(ZP)

Wir verlassen den Karula NP.
 

 

EE-0109

57 49,834
26 31,687

Antsla

Der Ort empfängt einen wenig freundlich mit einer abgebrannten Industrieruine, ebenso prägen viele aufgelassene Holzhäuser das Ortsbild. Dafür gibt es einige Versorgungseinrichtungen.
Wir biegen im Zentrum links ab und dann gleich nochmals links auf die '129', der wir westwärts folgen.
Zuerst noch einiges an Industrieschrott, der langsam wieder einer freundlichen Landschaft weicht.
 

 

EE-0110

57 52,474
26 16,619

Laatre (Ost)

Wir treffen auf die '72', der wir nordwärts folgen.
 

 

EE-0111

57 54,117
26 16,828

Sangaste (Gutshof)

Ca. 3,5 km später erreicht man die Zufahrt zum Schloss. Eine Prachtallee führt fotogen zur eindrucksvollen Vorderseite. Der Bau wurde in den Jahren 1874 - 81 ganz bewusst im Stile englischer Schlösser errichtet, wobei angeblich 1,45 Mio. Ziegelsteine verwendet wurden, die auch hier gebrannt wurden, vsl. im Nebengebäude mit dem hohen Schornstein, das später als Kesselhaus diente.
Nach dem Tode des Erbauers 1938 stand das Schloss leer und wurde unterschiedlich genutzt, wobei die Räume vielfach geplündert und verwüstet worden. Erst in den 60-Jahren begann man mit Renovierungsarbeiten, die heute noch andauern. Leider fehlt wohl weiteres Geld, um die umliegenden  Gebäude vor dem Verfall zu retten.
Heute gibt es ein paar Fremdenzimmer, ein kleines Bistro und der prächtige Ballsaal kann für Hochzeiten o. Ä. gemietet werden. Auch 3 Segways stehen bereit, um die ausgedehnten Gartenanlagen zu erforschen (30 € / h).
Ein paar Räume können besichtigt werden (10 - 18 Uhr, 3€ / P). Der prachtvolle Ersteindruck von außen lässt sich im Inneren aber leider nicht fortsetzen, wenn man vom Ballsaal und dem Spanischen Saal einmal  absieht. Gerade in den Obergeschoßen entfacht sich keine architektonischen Meisterleistung. Wo die ehemals 99 (!) Räume des Schlosses zu finden sind, erschließt sich in dem kurzen Rundgang ebenfalls nicht.
 

EE-0112

57 55,538
26 20,229

Sangaste (Ort)

Wir treffen auf die '69', der wir für 500 m ostwärts folgen, um dann wieder links Richtung Otepää abzubiegen.
 

 

EE-0113

57 56,923
26 24,086

Risttee

Links abbiegen, die zum Ortsnamen gehörende Siedlung sucht man vergebens.
 

 

EE-0114

58 00,834
26 26,352

Sihva

Nordöstlich des Ortes führt die Direktverbindung Richtung Tartu geradeaus weiter, wir entscheiden uns aber für die landschaftlich wohl interessantere Strecke und biegen links ab.
Durch eine abwechslungsreiche Hügellandschaft umrunden wir den malerischen Pühajarve See, an dessen Nordseite der gleichnamige Ort liegt.
 

 

EE-0115

58 02,847
26 28,396

Pühajärve

Gepflegt wirkender Ort mit einigen Hotels.
 

 

EE-0116

58 03,610
26 29,826

Otepää

Trotz der nur gut 3000 Einwohner zählt das Städtchen als sportliches Zentrum der Gegend und richtet z. B. internationale Langlaufveranstaltung aus. Vom Ortskern gibt es wenig zu berichten, hier ein großes Einkaufszentrum und am nördlichen Ende nochmals ein großer Supermarkt und eine Tankstelle.
 

 

EE-0117

58 14,881
26 40,728

Kampja (Nord)

Einmündung in die '2', der wir nordwärts folgen.
 

 

EE-0118

58 21,429
26 40,983

Tartu (West)

Wir erreichen die Stadt von Süden her, negieren aber zunächst die (neue) Ausschilderung zum Zentrum und fahren weiter bis zu einem Kreisverkehr im Westen, an dem wir nun zur Stadtmitte abbiegen.
 

 

EE-0119

58 22,678
26 43,744

Tartu

Kurz vor Überquerung des Emajögi biegt man links in die Turu ein.
 

 

EE-0120

58 22,835
26 43,503

Tartu (Zentrum)

(Siehe Kasten unten)
 

 


TARTU

Mit über 100.000 Einwohnern ist Tartu die zweitgrößte Stadt des Landes und gleichzeitig die älteste. Schon 1632 wurde hier eine Universität gegründet.
Zentrum des Ortes ist der Rathausplatz, um den sich klassizistische Häuser reihen. Das meist fotografierte Gebäude wird wohl das Kunstmuseum sein, dessen deutliche Schieflage auf dem Absacken des Bodens beruht. Vor dem Rathaus die vielbeachtete Skulptur eines sich küssenden Studentenpaares. Die Gassen ringsum sind vielfach Fußgängerzonen, wirken aber oft etwas steril. Der Jaani nach Norden folgend passiert man die gewaltige Fassade des Universitätsgebäudes und erreicht dann die Johanneskirche, deren Säulen und Bögen im Inneren ebenfalls in alle Schieflagen zeigen, die möglich sind. Nur die eine Hälfte des Kirchenschiffes ist etwas renoviert, ansonsten erscheint das Gebäude etwas baufällig.
Auf der anderen Straßenseite schräg gegenüber ein flaches Gebäude, ehemals das Haus eines sicher gut bürgerlichen Einwohners, heute ein Museum, das zwar nicht mit originalen, aber zeitgemäßen Möbeln ausgestattet ist. Leider verirren sich nur mehr wenige Touristen hierher, was uns die freundliche Museumsaufsicht in fließendem Deutsch berichtet.
Auf dem Domberg bietet sich der Besuch der ehemaligen Domkirche an, der eine Teil zeigt sich nur mehr als Ruine, der andere beherbergt ein Museum. Die Teufelsbrücke in profaner Stahlbetonbauweise ist wenig attraktiv, da wirkt die Engelsbrücke etwas freundlicher. Der Reiseführer nennt verschiedene Straßen, in denn noch interessante Holzhäuserensembles zu finden seien (Tähtvere, Lepiku, Kastani), doch diese Auswahl scheint uns willkürlich und es gibt bessere Beispiele in der Stadt.


 

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