Grundsätzliches:
Die Strecke wird im Göttler - Reiseführer als Route .. besprochen.
Folgende Ergänzungen / Verbesserungen zum Reiseführer sind anzumerken:
Laut Reiseführer ist die Fahrt in das Wadi Mathendus sowohl von Germa aus
als auch von Ghat aus über das Wadi Ichera möglich.
Unserer Erfahrung nach ist aber die Genehmigung
für Wadi Mathendous in Ghat nur erhältlich, wenn man in einer Agentur einen
Führer bucht.
Abgesehen davon haben wir den Abzweig von der Route Al Awaynat
- Germa in das Wadi Ichera trotz GPS-Angaben nicht finden können.
Also zurück nach Germa. Doch auch hier nimmt die Erteilung der Genehmigung
einen kuriosen Verlauf. Wir müssen im Museum
(N 26°31,639 / E013°04,045) Tickets für das Wadi M. kaufen. Auch nach mehrmaligen
Nachfragen bleibt es bei der Auskunft (polyglott in fünf Sprachen!), die Tickets genügten als Genehmigung,
einen „Extra-Genehmigungszettel“ bräuchte es nicht. Der Kontrollposten in
El Elaouen fragt uns - wie zu erwarten - natürlich trotzdem nach der „Extragenehmigung“ und lässt uns –
da wir ja
nichts vorweisen können – schließlich nur passieren, nachdem wir unsere Pässe
hinterlegt haben (kurioserweise akzeptieren sie auch unsere Zweitpässe ohne
jeglichen libyschen Stempel, also als Sicherheit völlig ungeeignet). Am Wadi M. zeigen wir den Wächtern an der „Eintrittshütte“
unsere Tickets. Sie lachen, sagen, das seien nur Tickets für das Museum und
wir müssen noch einmal Tickets kaufen (die genauso ausschauen wie die in
Germa).
Besonders notwendig scheint uns, die beschriebene Streckenbeschaffenheit zu
aktualisieren:
Kaum hat die Strecke von Germa aus den Bergrücken des Msak Mustafit
überwunden, wird die Piste so schlecht, dass bereits hier ein normaler, auch
robuster PKW überfordert sein dürfte. Ob man unbedingt bis zum
"Agrarprojekt" fahren muss, ist fraglich, viele breite Spuren biegen bereits
vorher nach Südwesten ab und treffen wohl auch auf den Militärposten. Die
Verbindung zwischen Agrarprojekt und dem Posten ist gut gekennzeichnet,
enthält aber eine Vielzahl von Weichsandfeldern, die auch einen Geländewagen
ganz schön wühlen lassen. An vielen Stellen finden zwar
Ausbesserungsversuche statt, zur Zeit gibt es aber hier nur für
Allradfahrzeuge ein Weiterkommen. Nach dem Posten El Elaouen braucht man
sich im Übrigen nicht auf direkter Linie den Hang hinaufquälen (unsere
3,5-Tonner haben es nicht geschafft), sondern es ist wesentlich sinnvoller,
den Bergrücken in einer möglichst langen Diagonalen zu bezwingen. Der letzte
Rest der Strecke zwischen dem Unesco-Schild und dem Wadi ist der absolute
Härtetest für Fahrzeug und vor allem Reifen!
Völlig unmöglich scheint uns, die Strecke hin und zurück in einem Tag (incl.
Besichtigung) zu schaffen. Generell ist es wahrscheinlich sinnvoller,
zumindest bis zum Agrarprojekt über eine gut zu befahrene Piste zu gelangen,
die entlang einer Hochspannungsleitung zischen Tesawa (auf der Teerstraße
nach Murzug) und dem Projekt verläuft.
Landschaftlich hat uns das Wadi Mathendus eher enttäuscht, nicht alle der
beschriebenen Gravuren verdienen einen Besuch.
In Zusammenarbeit mit Christian Kube, Germering